Wie Thomapyrin - Tabletten aussehen und Inhalt der Packung
Runde, weiße Tabletten mit abgeschrägten Kanten, in die auf einer Seite eine Bruchrille und auf der anderen Seite „THOMAPYRIN“ eingeprägt sind.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Aluminium-PVC-Blisterpackung
Packungen zu 30 und 60 Tabletten
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
sanofi-aventis GmbH
Leonard-Bernstein-Straße 10
1220 Wien
Österreich
Hersteller
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
55216 Ingelheim am Rhein,
Deutschland
oder
Delpharm Reims
51100 Reims,
Frankreich
Z.Nr.: 1-17100
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2019.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Überdosierung Bei älteren Personen, Kleinkindern und Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion, chronischem Alkoholkonsum oder chronischer Mangelernährung sowie bei Patienten, die gleichzeitig mit enzyminduzierenden Arzneimitteln behandelt werden, besteht ein erhöhtes Risiko einer Intoxikation einschließlich tödlichem Ausgang.
Symptome:
Paracetamol
In der Regel treten Symptome innerhalb von 24 Stunden auf: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Blässe und Unterleibsschmerzen. Danach kann es zu einer Besserung des subjektiven Befindens kommen, es bleiben jedoch leichte Leibschmerzen als Hinweis auf eine Leberschädigung.
Klinische Symptome der Leberschäden werden in der Regel nach 2 Tagen sichtbar und erreichen nach 4-6 Tagen ein Maximum.
Eine Überdosierung mit Paracetamol führt zu Leberzellnekrosen, die zu vollständiger, irreversibler Nekrose und in weiterer Folge zu hepatozellulärer Insuffizienz, gastrointestinalen Blutungen, metabolischer Azidose, Enzephalopathie, disseminierter intravaskuläre Gerinnung, Koma und Tod führen kann.
Gleichzeitig können erhöhte Konzentrationen der Lebertransaminasen, Laktatdehydrogenase und des Bilirubins mit einem verringerten Prothrombinspiegel 12 bis 48 Stunden nach einer akuten Überdosierung auftreten.
Überdosierung kann ebenso zu Bauchspeicheldrüsenentzündung, akutem Nierenversagen, Myokardanomalien und Panzytopenie führen.
Acetylsalicylsäure
Die Symptome einer akuten Acetylsalicylsäure-Vergiftung sind Hyperventilation, Tinnitus, Übelkeit, Erbrechen, Seh- und Hörstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Verwirrungszustände. In Fällen schwerer Vergiftung sind Delirium, Tremor, Konvulsionen, Atemnot, Schweißausbrüche, Blutungen, Dehydratation, Störungen des Säure-Base-Haushaltes und der Elektrolytbalance im Plasma, Temperaturerhöhung und Koma beobachtet worden.
Coffein Toxische Symptome können auftreten, wenn Coffein-Dosen von 1 g (15 mg/kg Körpergewicht) und mehr innerhalb kurzer Zeiträume eingenommen werden. Frühe Anzeichen einer Coffein-Vergiftung sind üblicherweise Tremor und Unruhe. Diese werden gefolgt von Übelkeit, Erbrechen, Tachykardie, Verwirrung und Sehstörungen.
Bei ernsten Vergiftungen können Delirium, Krampfanfälle, supraventrikuläre und ventrikuläre Tachyarrhythmien, Hypokaliämie und Hyperglykämie auftreten.
Therapie:
Paracetamol
Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol:
- ist sofortige Krankenhauseinweisung angeraten.
- kann innerhalb der ersten Stunden eine Magenaspiration und Magenspülung sinnvoll sein.
- ist in den ersten 10 Stunden die intravenöse Gabe von Schwefelwasserstoff-Donatoren wie z. B. N-Acetylcystein sinnvoll. N-Acetylcystein kann aber auch nach 10-48 Stunden noch einen gewissen Schutz bieten. In diesem Fall sollte eine längerfristige Einnahme erfolgen. Durch Dialyse kann die Plasmakonzentration von Paracetamol abgesenkt werden. Bestimmungen der Plasmakonzentration von Paracetamol und Leberfunktionstests sind empfehlenswert. Die Plasmakonzentration von Paracetamol sollte 4 Stunden oder später nach der Einnahme gemessen werden (frühere Konzentrationen sind unzuverlässig).
Die weiteren Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer Intoxikation mit Paracetamol richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der Intensivmedizin.
Acetylsalicylsäure
Die Behandlung sollte mit allgemeinen Maßnahmen begonnen werden (z. B. Aktivkohle, Magenspülung). Eine forcierte Diurese sollte nicht durchgeführt werden, da es dadurch zu keiner Erhöhung der Salicylat-Ausscheidung kommt und Lungenödeme verursacht werden können. Infusionen mit Natriumhydrogencarbonat und Kaliumchlorid können verabreicht werden. Die Plasmakonzentration von Acetylsalicylsäure kann durch Dialyse verringert werden.
Coffein
ZNS-Symptome und Konvulsionen können mit Benzodiazepinen behandelt werden, supraventrikuläre Tachykardie kann mit intravenös verabreichten Betablockern wie Propanolol kontrolliert werden.